Tag 5 • Von der Enz zur Prüm bis zum Stausee in Worriken

Der Regen am gestrigen Abend in Neuerburg brachte die erwünschte Abkühlung - es war eine Gewitterfront über den Westen gezogen. Die "Betreuerbesprechung" fand im leeren Anhänger (Transport der Teilnehmer-Taschen) statt.
Heute Morgen sieht die Wetterberichts-Vorhersage hervorragend aus: 12 Grad am Morgen 20 Grad am Mittag, leichter Wind (es wird für uns am Vormittag Rückenwind sein) und strahlender Sonnenschein; alles wird sich bewahrheiten - lediglich die Schatten sind herbstlich frisch und bei den Pausen werden sonnige Standorte bevorzugt.
Nach dem Start in Neuerburg empfängt uns der Enztalradweg mit einem ersten Tunnel (es wird heute nicht der Letzte sein) - Blindflug für Sonnenbrillenträger für 10-20 Meter - der Tunnel ist sehr schwach beleuchtet. Auf dem Bahnradweg werden wir bis Arzfeld bergan fahren und dann bis Lünebach an der Prüm bergab fahren. Die Radwege auf Bahntrassen haben die Eigenart, dass sie relativ moderate Gefälle oder Steigungen mit 3-7 % haben, die in ihren Hoch- oder Tiefpunkten Bahnhaltepunkte hatten. Es geht moderat bis Arzfeld - kurze Pause - zügig hinab bis Lünebach mit stärkeren Gefälle (wir sind im letzten Jahr dieses Streckenteil umgekehrt an einem heißen Tag mit Ziel in Irrel gefahren). In Lünebach erwartet uns der Fluss Prüm, der uns bis zur ersten Rast am Outdoor-Eisenbahnmuseum Pronsfeld begleitet. Hier wartet Harald Urfels auf uns, der von dem Halt gelesen hat und begrüßt uns als Bürgermeister und wünscht uns eine gute und unfallfreie Tour.
Entlang des Alfbach steigen wir moderat bis zur Landesgrenze in Steinbrück hinauf. Das Tal präsentiert uns linksseitig eine naturbelassene Bachaue mit Biberbauten und einem Feldern mit Riesenbärenklau. Bevor wir das Land welchseln ist die Mittagspause am alten Bahnhof Bleialf. Hier verlässt uns Johannes Fröhlinger, der uns seit Pronsfeld begleitet hat.
Er wird mit einem großen Applaus verabschiedet. Team Michael Krämer ist für uns im Einsatz - und er hat den Besitzer der im Bahnhof ansässigen Pizzeria überzeugt, dass wir freudige Gäste sind. Wir erhalten den notwendigen Strom und können die Sanitäreinrichtung benutzten - und wir ordern 10 Pizzen für die hungrige Meute - on Top! Wir bedanken uns für die Gastfreundschaft mit einem Plakat der 25.Tour und dem Ruanda-Rädchen aus Bananenblättern. Wetterbericht zum Mittag: so wie gemeldet!
Der nächste Tunnel wartet auf uns - die Beleuchtung ist besser und wir fahren nach Steinbrück. In Steinbrück wechseln wir nicht nur das Land, sondern auch den Radweg. In Belgien werden Radwege RAVel genannt - Route à Vélo. Auf diesem Ravel - der ehemaligen Vennbahn von Aachen kommend - sind wir dann unterwegs und steigen hinauf Richtung St. Vith.
Das Radfahren ist entspannt - der Untergrund stimmt, die Temperaturen sind ok - der Rückenwind hilft immer noch. Die vielen Schranken wegen Querwegen oder -straßen bremsen immer wieder und ein gewisser Ziehharmonika-Effekt ist nicht zu vermeiden.
In St. Vith am Triangel haben wir eine Pause und können die Einrichtung für die täglichen Dinge des Radfahrers nutzen. Ignaz Halmes - unser belgischer Fairplay-Tour Freund - begleitet uns seit heute Morgen und stellt uns dem Bürgermeister von St. Vith, Werner Henkes, vor. Dieser ist begeistert, dass die Tour immer wieder Halt in St. Vith macht oder hier ihren Etappenort hat. Er ermuntert uns weiter für die guten Werte grenzüberschreitend unterwegs zu sein.
Die letzten 27 km folgen wir weiter dem alten Vennbahn-Weg mit seinen hübsch hergerichteten Stationen zum Verweilen an der Strecke. Bei Weywertz biegen wir ab zum Stausee in Bütgenbach und folgen der Venn-Querbahn bis in das Freizeitzentrum Worriken.
Der obligatorische Empfang findet in der Sporthalle statt. Neben Schöffin Katy Elsen begrüßt uns der Minister der deutschsprachigen Gemeinschaft, Gregor Freches sowie die Vertreter der DG Kurt Rathmes, Lothar Klinges und Ignaz Halmes.
Frau Elsen wundert sich über die in den fröhlichen Gesichtern sichtbare Fitness und wünscht uns Allen weiterhin gutes Gelingen.
Minister Freches spricht von der Bewegung, die Leben bedeutet - und das ist die Dynamik, die die Teilnehmer ausstrahlen. Er wünscht weiterhin den Gedanken des grenzenlosen Miteinanders und das Engagement im Ehrenamt, welches die Tour lebendig hält. Er freut sich über frankophone Teilnehmer und bemerkt, dass das Fairplay für alle zählt, egal welche Sprache sie sprechen.
Auf Einladung der DG treffen sich die Betreuer zu einer geselligen Nachlese des Tages.