Tag 4 • Luxembourg von Süden nach Norden

Die vierte Etappe verlangte besondere Maßnahmen vom Orga-Team und den Teilnehmern. Der angekündigte heißeste Tag mit über 35 Grad Celsius (im Schatten - aber wir hatten nicht viel Schatten unterwegs) wird wie folgt angegangen:
+ möglichst alle 10 km oder nach Situation Trinkpausen - Radfahrer stehen
+ am Vor- und Nachmittag 2x Halt am Begleitfahrzeug für Verpflegung
+ Mittagspause in einem schattigen Bereich in Diekirch
+ Nachordern von Getränken (der Tagesverbrauch liegt aktuell bei ca. 500 Litern)
+ Transfer von Teilnehmern ab Diekirch auf die Freilinger Höhe - höchster Punkt der Etappe mit steilem Anstieg - ca. 15 km vor dem Ziel
die Betreuer entscheiden je nach Verfassung der Teilnehmer für die Transfer
Da die Etappe mit später gefahrenen 94 Kilometern in der Länge nicht änderbar war, wurde das Wohlbefinden der Teilnehmer in den Vordergrund gestellt.
Das erstaunlichste am Tage war, dass Alle nach 5:20 im Sattel und 585 Höhenmetern diesen heißen Ritt gut überstanden haben und unterwegs die richtigen Entscheidungen getroffen wurden!
Die Strecke war nach dem Start schon herausfordernd, da das Autobahnkreuz A13/A4 bei Foetz zu "überwinden" war - eine sehr gute Ausschilderung der Piste cyclable PC 6 ua war das Eine und die geplante Route wurde erfolgreich gefahren, sodass wir zügig Richtung Hauptstadt entlang der Alzette fahren konnten. In der Stadt wurden bis zur Innenstadt die wunderbar ausgewiesenen "Radautobahnen" genutzt, bevor es zum zweiten Teil der Sightseeing-Route hinab in den Grund ging. Nach einer Verpflegungspause ging es durch das schöne Alzette-Tal entlang der Eisenbahn über Walferdingen und Lorenzweiler nach Mersch zu einer weiteren Verpflegung "unter Brücken" in Bahnhofsnähe. Weiter der Alzette folgend über Colmar-Berg und Ettelbrück fuhren wir zur Mittagspause in die Parkanlage am Rathaus von Diekirch; der Bürgermeister sorgte für Stromanschluss und die Nutzung der Anlage - vielen Dank!
Ab Diekirch begleitete uns Camille Dahm vom Radsportverband bis nach Wallendorf (Mündung der Our in die Sauer).
Mit einer reduzierten Gruppe fuhren wir durch das Gaybach-Tal und bogen dann Richtung Nussbaum ab, um dann schwitzend die Freilinger Höhe zu erreichen.
In dem wenig vorhandenen Schatten erwartete uns die angekündigte Polizeibegleitung (eine Ruanda-Rädchen war dem Polizisten im Ziel sicher) und auch unsere Teilnehmer, die vorab mit den Begleitfahrzeugen heraufgefahren worden waren. Freundliche Bewohner auf einem nahegelegenen Bauernhof stellten für einen nicht endend wollenen Wasserspass einen Gartenschlauch zur Verfügung - Super Idee und vielen Dank! WetterOnline zeigte aktuell 36 Grad an!
Mit vollständigem Radtrupp und mit voranfahrendem Polizei-Motorrad wurden die letzten Kilometer hinab ins Prümtal nach Mettendorf und dann weiter über Sinspelt in brütender Hitze zum Ziel bei der Realschule + in Neuerburg bewältigt - Chapeau!
Hier hatte die Schule mit der Schulleitung, den Bürgermeisterinnen von Stadt und Verbandsgemeinde, der ADD-Präsident Thomas Linnertz, die Sportkreisvorsitzenden und die Sparkasse Bitburg-Prüm einen tollen Empfang vorbereitet. In einem gefühlt runtergekühltem Schulsaal gab es kühle Getränke und Eis für die Teilnehmer und Betreuer. In den Ansprachen wurden unsere Schwerpunkte der Ziele der Fairplay-Tour herausgestellt:
Völkerverständigung, Unterwegs für das Gemeinwohl, Respekt für die Ziele und die Spenden für Schulbauprojekte in Ruanda, grenzüberschreitendes Zusammenhalten in der Gruppe, dem Team, den bereisten Ländern, dagegenhalten bei dem aufkommenden Individualismus in unserer Gesellschaft
Ein besonderer Gast war aus Gerolstein angereist: Johannes Fröhlinger vom ehemaligen Tour de France-Team Gerolsteiner
Er stellte sich interessanten Fragen der jugendlichen und auch erwachsenen Teilnehmern und lobte in diesem Zusammenhang unser Engagement; er versprach, am kommenden Tag ein paar Kilometer mit der Gruppe mitzufahren - mit einem donnernden Applaus endete der Empfang.
Zum Abendessen war dann ein weiteres Highlight angesagt: Die Verpflegung erfolgte durch das Restaurant Herrig aus Meckel; er war in Begleitung seiner "Miniköche", die uns das Essen servierten. Vielen Dank! www.minikoeche.eu
Es gab bei der Hallenbelegung ein paar "Unpässlichkeiten" mit den Ortsgewaltigen, aber wir haben gemeinsam die beste Lösung gefunden - alles ist wieder gut!
P.S. Der Lohn für die Mühen wurden vom SWR - Landesstudio RLP gefilmt und soll am kommenden Tag in der Landesschau am Abend unter "Notizen" zu sehen sein.